Uhren sind einige der wenigen Schmuckstücke, die ich als Mann regelmäßig trage. Sie haben diese einzigartige Eleganz und ihre winzig kleinen Details faszinieren mich seit jeher. So kann ich fast nicht anders als mir jede Werbeanzeige im Internet und vor allem auf sozialen Medien zu Uhren genauer anzuschauen.
Manchmal gelange ich dann sogar auf die Website und schaue mir im gleichen Atemzug die Webpräsenz und die Verkaufsstrategien an (man lernt ja nie aus…).
Genau so war es auch diesmal mit Filippo Loreti. Diese wunderschönen Uhren stammen von zwei Jungunternehmern, denen es doch tatsächlich gelungen ist die Uhrenindustrie zu erschüttern. In jenem Moment war ich nicht daran interessiert eine Uhr von ihnen zu kaufen, denn ich hatte neulich erst eine neue Uhr von meiner Freundin bekommen.
Ich hatte meine Rechnung jedoch nicht mit Filippo Loreti gemacht. Schon nach kurzer Zeit sollte ich den dringenden Wunsch verspüren mir eine Uhr zu kaufen…
Wer kennt das nicht? Du besuchst eine Website und bei Deinem nächsten Facebook-Login sieht Du überall entsprechende Werbung. Wie das funktioniert, weiß heutzutage auch fast jeder und es überrascht niemanden mehr. Genauso wenig überrascht war ich über die schönen Uhren, die mir Filippo Loreti nun täglich zeigen wollte.
Doch es kam wesentlich schlimmer!
Der Uhrenhersteller verfolgte mich nicht bloß auf Facebook. In jedem Instagramfeed, zwischen Snapchatstories, auf Youtube und ja sogar auf einer internationalen Versandtrackingseite sah ich immer und immer wieder die „Venice Moonphase“ von Filippo Loreti.
Auf eigene Gefahr! Wenn du es selbst erleben möchtest, dann klicke hier.
Normalerweise bin ich von solch einer Überrepräsentation an Werbung genervt, doch dieses mal nicht…dieses Mal verliebte ich mich in diese atemberaubende Uhr.
Einige würden an dieser Stelle sagen, dass die Uhr einfach wahnsinnig gut aussieht und es grundsätzlich kein Wunder ist, sich in sie zu verlieben, aber ich widerspreche.
Ich glaube, dass ich mich durch die Art ihrer Werbeanzeigen in sie verliebt habe!
Viel zu viele Unternehmen wollen auf Biegen und Brechen ihre Umsätze in die Höhe schießen lassen.
Sie machen uns „Angst“ bestimmte Fristen nicht zu erreichen: NUR HEUTE! NUR JETZT!
Sie geben uns unheimliche Rabatte, denen wir nicht widerstehen sollen: Jetzt 70% reduziert!
oder
Sie wollen uns im Glauben lassen, dass alle anderen Menschen schon viel weiter seien als wir!
Filippo Loreti tut das alles nicht ...
Filippo Loreti ist einfach da. Zeigt mir seine Uhren. Zeigt mir verschiedene Variationen. Zeigt mir Kundenmeinungen. Zeigt mir, wie die Uhr bei mir in einer kleinen schwarzen Box ankommt und ich sie mir dann um mein Handgelenk legen kann.
Filippo ist wie ein Großvater, der Dir seine Briefmarkensammlung zeigt und Geschichten dazu erzählt.
Ich war fasziniert von dieser Ruhe und der Geduld. Diese Werbestrategie erinnerte mich an eine Lektion, die ich vor langer Zeit gelernt, aber nie im echten Leben erlebt hatte.
„Der Kunde muss das Gefühl haben kaufen zu wollen. Er will nicht das Gefühl haben etwas verkauft zu bekommen.“
Filippo Loreti perfektioniert dieses ruhige und subtile Marketing. Mit jeder Werbeanzeige, die ich sehe, sagt er mir: „Ich bin da sobald du bereit bist zu kaufen. Lass dir ruhig noch Zeit.“
Zeit haben Werbetreibende grundsätzlich nicht, doch sollten wir in unserer Werbestrategie vielleicht einmal umdenken und dem Kunden etwas Zeit geben.
Unsere Werbeanzeigen sieht er trotzdem und wenn er dann bereit ist, wird er auch kaufen. In der Zwischenzeit sollten wir uns bemühen ihn als loyalen Freund und Vertrauten zu gewinnen.
Ist das nicht viel wertvoller als der nächste schnelle Sale?